Wer denkt, dass es bei "Feuchtgebiete" nur um Fäkalien, Hämorrhoiden und Geschlechtsverkehr geht, der irrt. Denn Charlotte Roche erzählt im Interview mit "Brigitte.de", dass der Roman, genau wie der Film oft von der Presse falsch dargestellt werde. "Alle schreiben über das schlimme Sex-Buch, und wenn man es liest, ist es plötzlich traurig und es geht um mehr als nur Ficki-Ficki."Denn eigentlich wird eine bittere Familiengeschichte erzählt. Klar gäbe es in dem Film auch "aufgeilende Szenen", doch Charlotte mache es besonders Spaß, die Leute erst damit heiß zu machen und dann wieder mit ekligen Momenten abzutörnen. Als jugendgefährdend sehe sie ihr Werk nicht an, sondern eher als Kritik am Photoshop-Wahn:"Im Internet sehen die viel härtere Sachen. Mir war beim Schreiben wichtig, einfach mal eine Gegenposition zu diesen ganzen bearbeiteten Bildern zu haben. Ich bin überzeugt, dass Mädchen, und immer mehr auch Jungs, krank werden von diesem Körper-Optimierungs-Wahn."An ihrem nächsten Buch schreibt sie bereits, doch mehr möchte sie nicht verraten. Nur soviel: Es ist nicht aus der Sicht eines Mannes geschrieben ist.
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