Bislang schwieg er, wenn es um Sylvie ging. „Man hat mir schon viel Geld geboten, aber ich bin niemand, der Geschichten über Sylvie verkauft“, erzählt Borchers, als wir uns vergangene Woche im Café „Westwind“ im Hamburger Szeneviertel St. Georg treffen.
"Wenn ich über Sylvie in den Medien lese, werde ich wütend"
Er will kein Geld, er will reden.
Aber warum jetzt? "Wenn ich lese, was allein letzte Woche über Sylvie in den Medien stand, werde ich wütend. Es reicht!“
Dabei wirkt der Mann, der drei Tage zuvor mit Sylvie in der O2-Arena beim Justin-Timberlake-Konzert abtanzte, als gäbe es keinen Morgen, eher sanft, fast schüchtern. Ausgesprochen höflich lädt er meinen Fotografen und mich zum Frühstück, bestellt bescheiden stilles Wasser und Rühreier mit Tomaten.
Kein Wunder, dass Sylvie von dem jungen Mann mit den altmodischen Manieren fasziniert ist. André entstammt einer wohlhabenden Familie, alter deutscher Geldadel. Oberstes Gebot: Diskretion. Nicht auffallen, schon gar nicht unangenehm. Seine Eltern sind nicht glücklich über seine mediale Präsenz. Aber sie gehört zum Job.
Er ist längst eine Marke – und die muss gepflegt werden. Deshalb geht er auf Partys, lädt Promis wie Mischa Barton oder Paris Hilton zu seinen Fashion-Präsentationen ein. Und alle kommen. „Ich habe viele prominente Bekannte auf der ganzen Welt. Aber Sylvie ist meine Freundin.“
"Sylvie hat mich gerettet!"
Aber wie ist sie ganz privat? „Nicht so, wie ich es jede Woche lese. Die Frau, die da beschrieben wird, ist nicht die Sylvie, die ich kenne. Sie hat mich gerettet!“
Die beiden lernen sich vor etwa drei Jahren über eine gemeinsame Freundin kennen. Es klickt. Die Chemie stimmt. Die Widder-Frau und der sanfte Fische-Mann. „Du bist der Letzte in meinem Aquarium“, sagt sie manchmal. Liebe auf den ersten Blick. Aber kein Sex, sondern tiefe Freundschaft.
"Unsere Freundschaft ist frei von Zwängen"
Sie nennen sich „Babes“. Sprechen am liebsten Englisch. Sie fahren zusammen in den Urlaub. Jeder hat ein Zimmer, aber mit Verbindungstür. Bussis statt Business: „Sie profitiert nicht von mir und umgekehrt. Deshalb ist unsere Freundschaft frei von Zwängen. Alles kann, nichts muss.“
Sylvie steht vor der Tür - mit Hühnersuppe
Eines Tages liegt André krank zu Hause. Es klingelt: Sylvie steht vor der Tür - mit selbst gekochter Hühnersuppe. Wenn er verreist, nimmt sie seinen Hund, Dobermann-Boxer-Mischling Rafferty, auch über Nacht. Damian freut sich. Er liebt Hunde.
"Sylvie eine schlechte Mutter? Darüber kann ich nur lachen!"
Mit ihrem Sohn gehen sie oft ins Kino. Popcorn, „Fack ju Göhte“, lachen, bis das Zwerchfell schmerzt. Und hinterher ein Eis.
„Wir haben viele Rituale zu dritt. Wegen Damian sagt sie mir aber auch oft ab, wenn ich abends mit ihr ausgehen will. Sylvie, eine schlechte Mutter? Darüber kann ich nur lachen. Er ist die Nummer eins in ihrem Leben. Oft fahre ich dann zu ihr, und wir spielen zu dritt ,UNO‘, ,Mensch ärgere Dich nicht‘, oder wir kochen Pasta. Wirklich lecker. Aber für Macarons von Ladurée stirbt sie. Die muss ich ihr immer aus Paris mitbringen.“
Seit letztem Jahr hat er eine Wohnung an der Seine. „In drei Stunden fliege ich zu Dreharbeiten wieder hin.“ Es geht unter anderem um seine neue Möbelkollektion. Viele zweifeln an seinem Erfolg als Designer: „Ja, weiß ich, immer das Gleiche. Sollen die Leute reden.“
Er äußert sich dazu nicht. Erziehung.
"Ich kann in ihren Augen lesen, ob sie traurig ist"
Aber was ist mit den Vorwürfen gegen Sylvie? Sie sei eine Diva. Deswegen hassen sie das „Let’s Dance“-Team, die Kandidaten, die Jury, ihr Kollege Daniel Hartwich. „Das ist Unsinn“, so Borchers.
Aus der aktuellen Schlammschlacht hält er sich raus. „Aber klar geht das nicht spurlos an Sylvie vorbei. Sie versucht, stark zu sein, macht viel mit sich allein aus. Auch wenn sie lacht: Ich kann in ihren Augen lesen, ob sie traurig ist. Manchmal nehme ich sie einfach in den Arm. Dann will ich sie einfach nur beschützen.“
Deshalb designte André für Sylvie eine Kette gegen die bösen Geister. Gold mit Diamanten. Als Anhänger: das Infinity-Zeichen. Darauf „das schützende Auge“. Sie trägt sie ständig. Auch im TV. „Sie hat definitiv eine esoterische Seite.“
"Wenn ich schlecht drauf bin, liest sie mir vor"
Aber laut André auch ein großes Herz: „Wenn ich schlecht drauf bin, liest sie mir Kurzgeschichten vor. Deutsch mit holländischem Akzent. Sie schlüpft dann so richtig in die einzelnen Rollen. Sehr komisch. Bis ich wieder lache.“
"Das Thema Kinderkriegen trifft sie immer sehr"
War ihre Anteilnahme nach Sabias Fehlgeburt aufrichtig? „Oh ja. Sie war geschockt. Sie hatte sich mit der Tatsache abgefunden, dass Damian ein Geschwisterchen bekommt. Er hatte sich ja auch sehr gefreut. Und dann diese Nachricht. Das Thema Kinderkriegen trifft sie immer sehr.“
"Sie holte mich aus dem Knast"
Weil sie keine mehr kriegen kann? „Das weiß ich nicht, aber ich war dabei, als sie erfuhr, dass sie ihre Krebskrankheit nur erfunden haben soll. Ich habe ihr Gesicht gesehen, blickte in ihre Augen. Nur so viel: Es war ein schrecklicher Moment.“
Vor zwei Monaten revanchiert sich Sylvie: „Ich wurde in London verhaftet. Sie holte mich aus dem Knast“, verrät André, nippt an seinem Wasser und staunt selbst ein wenig über sein Geständnis.
Wie die Moderatorin das anstellte und warum ihr Borchers dafür ewig dankbar sein wird, lest ihr in der neuen Ausgabe von OK! - ab dem 14. Mai im Handel!