Sechs Wochen lang nahm sie Sprachunterricht – um endlich typisch britisches Englisch zu sprechen. Naomi lernte außerdem Diana's Leben kennen und ihre echten Freunde. Sie las alles über den schüchternen Teenager, der eine Ikone wurde. Immer und immer wieder sah sich Naomi das TV-Interview mit Martin Bashir an, in dem Diana damals zu gab: "Wir sind zu dritt in dieser Ehe". Je mehr sie in Dianas Leben eintauchte, desto faszinierender fand sie die Prinzessin von Wales.
OK! traf die Schauspielerin in New York. Mit uns sprach sie offen über die Rolle als Diana, eine der größten Herausforderungen ihrer Karriere.
Wie war Ihre Reaktion, als Ihnen die Rolle angeboten wurde?Diana war die berühmteste Frau ihrer Zeit und zuerst wollte ich die Rolle gar nicht annehmen. In meinem Kopf gab es Millionen von Gründen, wieso ich Diana nicht spielen kann: 'Ich sehe ihr absolut nicht ähnlich. Ich bin nicht gross genug und vor allem habe ich nicht ihre Stimme, ihren Akzent'. Als ich dann bei den Proben eine falsche Nase und verschiedene Perücken verpasst bekam, konnte ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden, in die Rolle von Diana zu schlüpfen.
Sie selbst sind Britin. Wie fühlt es sich an, für den Film zum Teil der königlichen Familie zu werden?Ich bin sehr stolz darauf. Die königliche Familie ist ein Symbol für Tradition in meinem Land – und das vergrößert meinen Stolz, Britin zu sein!
Auch Sie stehen im Rampenlicht. Aber können Sie sich ein öffentliches Leben, wie Diana es hatte, vorstellen?Nein, ganz und gar nicht. Es gibt nicht viele Leute, die diese Klasse von Ruhm erreichen. Aber zusammen mit diesem Ruhm kommt auch ein großes Opfer: man hat kein eigenes Leben mehr.
Glauben Sie, dass Diana mit der Wahl zufrieden gewesen wäre?Das Komische ist, dass ich tatsächlich glaube, dass Diana über mich wacht. Am ersten Drehtag in London, war ich im Garten des Kensington Palasts unterwegs. Ich hörte mir eine Kassette von Diana an um ihren Akzent zu lernen, als ich auf einmal merkte, dass ich mich total verlaufen habe. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Doch auf einmal kam ich zum Spielplatz, der Diana gewidmet ist. Sofort überkam mich eine innerliche Ruhe. Ich sah das Haus von Diana und konnte dadurch die Pforten des Palastes erkennen.
Haben Sie mit Hasnat Khan persönlich gesprochen?Nein leider nicht. Er wollte nicht über diese Beziehung sprechen, weil er keinen Medienrummel auf sich zu ziehen wollte.
Können Sie sich ein bisschen mit Diana identifizieren?Auf jeden Fall. Sie hatte die gleichen Probleme, die wir alle mal in unserem Leben haben. Auch ich hatte ein paar Jahre nicht gerade Glück mit meinen Beziehungen und suchte nach der großen Liebe. Zuerst sah es immer ganz gut aus, doch dann stellte sich heraus, dass er wohl doch nicht der Richtige ist. Ich war einsam und traurig. Diana hatte Glueck. Trotz ihrer gescheiterten Ehe, hat sie jemanden gefunden, der sie versteht. Das ist genau das tolle an dieser Geschichte.
Sie und ihr Partner Liev Schreiber, 46, sind seit acht Jahren zusammen und haben zwei Kinder, Alexander (Sasha), 7, und Samuel (Sammy), 5. Wie funktioniert das? Sie sind ja beide berufststätig . . .Natürlich ist das mit Arbeit verbunden - so wie in jeder anderen Beziehung auch. Wir sind ehrlich zueinander, sprechen über Probleme und einigen uns auf einen Arbeitsplan, der für beide - und vor allem für unsere Familie - geeignet ist. Denn unsere Familie steht bei uns an erster Stelle.
Diana träumte von der grossen Traumhochzeit, Sie wohl eher nicht. Wieso?Wir sind glücklich wie wir sind. Wir brauchen kein Blatt Papier um uns unser Glück zu beweisen. Wir haben eine Familie zusammen, das ist für uns Beweis genug, dass wir zusammen sind… (lacht). Meine Mutter hatte zwei Ehen und zwei Scheidungen. Auch Liev kommt aus einer gescheiterten Ehe. Deshalb wissen wir beide, dass eine Ehe noch lange keine Garantie ist. Interview: Rachel Kasuch
"Diana" - ab dem 9. Januar 2014 in den Kinos.