Während die internationale Presse, die Bundesregierung und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nahezu euphorisch auf die Offenbarung des 52-fachen Nationalspielers reagierten, war das persönliche Feedback von Hitzlspergers Kicker-Kollegen eher verhalten.
Unter anderem zogen Arne Friedrich und Lukas Podolski via Twitter virtuell ihren Hut vor der Entscheidung des Mittelfeldspielers. Ansonsten meldeten sich bis gestern, 9. Januar, lediglich zwei Fußballer persönlich bei ihm. Das gab Hitzlsperger im Interview mit der "Bild"-Zeitung an, um die erschütternd geringe Resonanz gleich zu relativieren:
"Die sind doch alle im Trainingslager, oder?", sagt er. Und: "Vielleicht melden sich ja einige noch."
Das wäre mehr als wünschenswert, denn erst, wenn Homophobie auch aus den Köpfen der Fußballer und Fans verschwindet, traut sich wahrscheinlich ein aktiver Bundesligist, sich öffentlich zu seiner Homosexualität zu bekennen.
"Einfach großartig" hätte hingegen Hitzlspergers Familie reagiert. Vor gut zwei Jahren konfrontierte er sie mit seiner sexuellen Orientierung: "Für viele Homosexuelle ist es schwer, ihren Eltern das zu erzählen. Aber ich wollte, dass sie das von mir erfahren."
Und ergänzt: "Die Reaktion war toll. Sie haben gesagt: 'Wir lieben dich und wir wollen, dass du ein glückliches Leben führst.'"
Einen Mann an seiner Seite habe Hitzlsperger derweil zurzeit nicht: "Momentan bin ich Single", gibt er an. "Ich hatte eine feste Beziehung, aber die ist jetzt vorbei."